Die Abfahrt
Um nicht in Staus zu kommen fahren wir immer nachts. Das heißt, wir starten um Mitternacht und hoffen, dass das Verkehrsaufkommen nicht besonders hoch ist, um nicht in der italienischen Hitze in der Toskana anzukommen. Leider ist zuvor noch der Wagen zu packen. Tetris für Fortgeschrittene. Das wäre alles kein Problem, wenn alle Familienmitglieder sich an Zeitpläne halten könnten. Der Wagen, soll um achtzehn Uhr gepackt sein, um danach noch zu Abend zu essen und dann noch ein wenig zu schlafen. Leider sind die Koffer um achtzehn Uhr immer noch nicht fertig gepackt. Also alle kurz anschnauzen und zur Eile rufen. Das funktioniert bei den Kindern recht gut, aber bei der Ehefrau…, was soll ich sagen. Nachdem dann das Familienoberhaupt ein Machtwort gesprochen hat, warte ich reumütig auf die Koffer.
Dreißig Minuten später sind endlich die vier Koffer vor dem Auto abgestellt. Ich puzzle also die Koffer, die Luftmatratzen, Flossen, Taucherbrillen und die Hälfte des restlichen Haushalts in den Kofferraum des Autos. Geschafft, alles sauber und sicher verpackt. Besonderer Zusatzpunkt, ich kann noch zur Heckscheibe rausschauen. Super.
Ich drehe mich um und hinter mir steht meine Frau. Das allein ist noch nicht schockierend, doch sie hält noch einen Koffer und zwei weitere, zugegeben kleine, Taschen in der Hand. Entsetzt schaue ich sie an. Ich weiß, was jetzt kommt, Widerspruch zwecklos. Also wieder alles raus und neu einräumen. Dieses Mal kann ich nicht her aus der Heckscheibe rausschauen, das sicherste Zeichen, dass alles eingepackt wurde, dachte ich. Dazu später mehr.
Also jetzt Abendessen und noch mal ins Bett und vorschlafen. Die Fahrt dauert schließlich ungefähr zwölf Stunden.